Konzertflügel kaputt

Wenn Sie in einen Konzertflügel schauen, sehen Sie fein säuberlich die Drähte nebeneinander, von denen jeder für genau einen Ton zuständig ist.

Genauso sind im Ohr die Haar-Sinneszellen für einzelne Töne zuständig, nur dass das unglaublich viel mehr sind als Saiten in einem Flügel.

Wenn jemand auf den weißen und schwarzen Tasten spielt, schlagen kleine Hämmerchen die jeweilige Saite an, eine Melodie erklingt. Wenn nur einzelne Saiten fehlen, dann klingt die Melodie komisch, aber man erkennt sie noch (beginnender Hörverlust). Je mehr Saiten fehlen, umso schwieriger wird es, die Melodie zu erkennen (mittelgradiger, hochgradiger und an Taubheit grenzender Hörverlust).

Natürlich kommt es darauf an, welche Saiten fehlen. Die äußersten kommen ja nur selten in Musikstücken vor. Wenn aber der mittlere Bereich betroffen ist (analog bei einer Hörschädigung: der Hauptsprachbereich), dann wird es fast unmöglich mit den restlichen Tönen die Melodie (das gesprochene Wort) noch zu erraten.

Sonja Mi-Ma

Von Hand erzählen – ein Interview mit Tony Evans

[Cross-posting von maret-erzählt.de]

Tony Evans ist Dolmetscher für Britische Gebärdensprache. Mit seiner Arbeit ermöglicht er die Verständigung zwischen Gehörlosen und Hörenden in so ziemlich allen Situationen des Lebens. Aber er sorgt auch dafür, dass Märchen und Geschichten frei reisen können: Mit seinen Händen erzählt, übersetzt und interpretiert er Geschichten für gehörlose Zuschauer:innen. […] Das folgende Interview entstand per Email-Austausch im Sommer 2021. Die Übersetzung ins Deutsche hat Marie Isabel Matthews-Schlinzig besorgt, auf deren Blog Sie das Interview auch im Original nachlesen können.

M: Tony, vielen Dank, dass ich dich auf diesem Wege befragen darf. Du hast mir erzählt, dass du schon viele Jahre als Gebärdendolmetscher arbeitest und schon übersetzt hast bei Bewerbungsgesprächen, medizinischen Eingriffen, vor Gericht, auf Polizeirevieren, Hochzeiten, Beerdigungen, im Theater… und auch an einem Seil in 20 Metern Höhe hängend, bei Tauchkursen, Führerscheinprüfungen… Wie kam es, dass du Geschichten beim Beyond-the-Border-Festival übersetzt?

T: Als ich das Beyond-the-Border-Festival kennenlernte, konnte ich gar nicht glauben, dass es keine Zugangsmöglichkeit für die Gehörlosen-Community bot. Das ist keine Kritik. Die Veranstalter:innen waren nie darum gebeten worden, den Zugang zu ermöglichen, und hatten daher nie darüber nachgedacht.

Für mich passen das Geschichtenerzählen und die Welt der Gehörlosen ganz hervorragend zueinander! Die Gebärdensprache ist keine Schriftsprache. Daher beruht die Weitergabe von Dingen über die Generationen darauf, dass Erinnerungen lebendig bleiben. Außerdem ist es eine körperliche Sprache, bei der Vergleiche wichtig sind. Mithilfe von Geschichten Wissen zu vermitteln, ist ein wichtiger Teil des Lebens von Gehörlosen.

Ich bot also meine Dienste an und kam zu einem kostenlosen Probetag, um zu sehen, wie es angenommen werden würde. Die Organisator:innen und Geschichtenerzähler:innen waren von der Idee begeistert, und so knüpften wir eine Beziehung, die nun schon mehr als ein Jahrzehnt hält.

M: Du und dein Team, ihr könnt wahrscheinlich nicht alle Geschichten übersetzen. Wie wird ausgewählt, was für wen übersetzt oder dargeboten wird?

T: Als Koordinator des Teams habe ich mehrere Faktoren zu berücksichtigen.

Zuerst sortieren wir Darbietungen aus, die ohne Worte auskommen. Einige bestehen nur aus Musik, Pantomime, Nonsenssprache usw. Viele davon sind hoffentlich für ein gehörloses Publikum ohne Dolmetscher:in zugänglich.

Dann schließen wir Darbietungen aus, die aus physischen Gründen (z.B. Platz auf der Bühne, Beleuchtung usw.) nicht gedolmetscht werden können.

Dann frage ich die Organisator:innen, ob sie wichtige Künstler:innen/Veranstaltungsorte haben, die sie abdecken wollen. Es kann sein, dass sie eine:n weltberühmten Geschichtenerzähler:in haben und alle ihre:seine Geschichten gedolmetscht haben wollen. Wir versuchen auch, eine Vielfalt abzudecken – Kindershow, Familienshow, Erwachsenenshow, einheimische Geschichten, Geschichten von ausländischen Besucher:innen…

Ich muss dafür sorgen, dass mein Dolmetscherteam genügend Pausen, Vorbereitungszeit usw. hat. – Ich überprüfe, ob es Geschichten gibt, die wir beim letzten Festival gedolmetscht haben, ich überprüfe, ob die Geschichtenerzähler:innen eine Vorliebe haben… und diese Liste geht immer weiter. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bin ich erstaunt, dass wir das überhaupt alles organisiert bekommen!!!!!!!

M: Manche Erzähler:innen erzählen ganz ruhig, andere bewegen sich viel und schauspielern mit Gestik, Mimik und Stimme einige der Rollen in der Geschichte. Wie gehst du als Übersetzer damit um?

T: Das ist eine gute Frage!!!! Meine Aufgabe ist es, nicht nur die Worte und die Geschichte, sondern auch die Art und Weise, WIE die Geschichte erzählt wird, körperlich darzustellen!!! ABER… ich will die Darbietenden nicht überbieten!

Geflüstertes wird zu Gebärden nahe an der Brust, meine Schultern sind gekrümmt und mein Kopf neigt sich dem Publikum zu, als ob ich ein Geheimnis teilen würde.

Schreien wird zu größeren Gebärden mit geschwellter Brust!

Wenn ein:e Geschichtenerzähler:in sehr bildlich agiert, versuche ich, das Publikum in Schlüsselmomenten dazu anzuleiten, sie oder ihn zu beobachten, nutze also ihre:seine Bewegungen, um die Arbeit für mich zu erledigen. Wenn ein:e Geschichtenerzähler:in über ein Schwert spricht, muss ich sicherstellen, dass ich über dieselbe Art von Schwert spreche. Wenn ich eine Art leichtes Degenschwert andeute und die Erzähler:in Schwierigkeiten hat, das riesige Breitschwert in der Geschichte zu heben, dann mache ich etwas falsch.

Manche Erzähler:innen ignorieren den:die Dolmetscher:in völlig. Das ‚funktioniert‘, und ich kann mit meiner Arbeit weitermachen, während sie mit ihrer weitermachen. Das ist als Erfahrung ‚okay‘ . Andere Erzähler:innen erkennen an, dass ich die Bühne mit ihnen teile – sie nutzen mich als Requisite oder als ‚Statisten‘ in ihrer Geschichte. Das kann Spaß machen, aber um wirklich zu funktionieren, muss es respektvoll sein und wenn möglich ein wenig geprobt werden, damit wir uns nicht gegenseitig überraschen. Gewöhnlich liebt es das Publikum, wenn dies geschieht.

M: Gab es denn Feedback von Gehörlosen im Publikum? Gibt es eine eigene Geschichten-Erzählkultur in der Community? Und falls ja: inwiefern unterscheiden sich die Geschichten von mündlich erzählten? Wären sie interessiert daran, ihre Geschichten mit anderen zu teilen, sie für Hörende zugänglich zu machen?

T: Wenn Gehörlose im Publikum waren, war das Feedback immer super. Carl [Gough] und ich sind auf dem Village Storytelling Festival in Glasgow vor Dutzenden von Gehörlosen aus ganz Schottland aufgetreten. Die Resonanz war großartig.

Bei den Geschichten, die ich selber von Gehörlosen gesehen habe, handelt es sich in der Regel um traditionelle Geschichten (z. B. zu Weihnachten) mit unglaublich detaillierten Beschreibungen.

Ich sehe aber seitens der Gehörlosen-Community kein großes Bedürfnis, ihre Geschichten mitzuteilen, obwohl das vielleicht daran liegt, dass sie nie die Gelegenheit dazu hatten?

M: Hast du, oder haben deine Auftraggeber:innen bei Kulturveranstaltungen den starken Wunsch, Hörende und Nichthörende ins Gespräch zu bringen? Oder ‚nur‘ ein Vergnügen zugänglich und damit erlebbarer zu machen? Oder geht es um das Bedürfnis politisch korrekt zu sein/neue soziale Normen/eine neue Normalität?

T: Die Ziele und Erwartungen sind unterschiedlich. Bei einigen Veranstaltungen geht es um eine Alibifunktion und/oder politische Korrektheit. Bei anderen besteht der ehrliche Wunsch, so integrativ wie möglich zu sein. Ich denke, das Ziel, inklusiv zu sein, ist etwas anderes als das Ziel, zugänglich zu sein. (Übrigens liebe ich das deutsche Wort für accessibility [„Barrierefreiheit“]!)

Keine Veranstaltung kann „frei von Barrieren“ sein – viele Menschen haben ihre eigenen Barrieren, ob sie nun behindert sind oder nicht. Aber Veranstaltungen können so inklusiv wie möglich sein, und die Maßnahmen, die wir ergreifen, um dies zu verbessern, müssen nicht hässlich sein!!!

Ich habe Beyond-the-Border davon überzeugt, meine Dienste in Anspruch zu nehmen, und wir haben uns sehr bemüht, ein gehörloses Publikum zu gewinnen. Das wurde nur bedingt in Anspruch genommen, sodass ich nach drei Festivals zum Vorstand ging und ihnen sagte, sie sollten ihr Geld sparen und keine Dolmetscher:innen mehr bezahlen. Sie entschieden sich, mein Team weiterhin zu buchen und die Veranstaltungen inklusiv zu gestalten FÜR DEN FALL, dass Gehörlose sie besuchen wollten und weil es auch den Hörenden gefiel! Die Verdolmetschung bereichert das Erlebnis hoffentlich für alle.

M: Welche Geschichten magst du denn persönlich am liebsten? 

T: Ich habe noch nicht viele Geschichten gehört, die ich nicht mochte.

Ich fühle mich besonders zu Artusgeschichten und walisischen Legenden hingezogen; aber mich erfreuen alle Geschichten, die ich anhören und dann für meine kleinen Jungs vor dem Schlafengehen nacherzählen kann. Sie mögen es, Geschichten aus aller Welt über kleine Jungs wie sie selbst zu hören.

M: Ich hätte noch ein paar Fragen, die nicht das Geschichtenerzählen betreffen, sondern eher Politik, Technik und die Zukunft: Du hast so viel Erfahrung in Deinem Beruf: Was hat sich verändert in diesen Jahren? Meinst du, es wird es irgendwann Avatare geben, die automatisch gebärden, oder nur noch Menschen mit Cochlea-Implantat? Und was wünscht du dir für die Zukunft?

T: Die Dinge ändern sich… und Dinge bleiben gleich. Einige Änderungen verbessern die Situation für einige Menschen – aber insgesamt… Ich würde sagen, dass sich in meinen dreißig Jahren in diesem Beruf nicht viel geändert oder verbessert hat! Wir schreiben das Jahr 2021, und einen Dolmetscher vor Ort zu haben (d.h. Teilhabe zu ermöglichen) ist immer noch ein Novum! Das ist kein Fortschritt.

Die hörende Welt will alles reparieren. Das medizinische Modell der Behinderung besteht darin, jemanden zu heilen oder ihr:ihm eine Technologie zur Verfügung zu stellen, die sie:ihn allen anderen „gleich“ macht. Cochlea-Implantate sind für manche Menschen nützlich, aber denjenigen, denen sie nicht viel Nutzen bringen, können sie oft erheblich schaden.

Die Entwicklung von ‚Gebärdenhandschuhen‘, die einem sagen können, was jemand gebärdet, ist leider Unsinn, fürchte ich! Machen wir uns nichts vor, Google kommt schon mit geschriebenen Sprachen nicht so gut zurecht; wie sollen Handschuhe oder Kameras da mit einer 3D-Sprache zurechtkommen, die die Handform, -ausrichtung und -geschwindigkeit, die Bewegung und Ausrichtung von Rumpf, Schulter, Nacken und Kopf, den Gesichtsausdruck, regionale Unterschiede, Dialekte und Akzente, Kontext usw. usw. umfasst? Kurz gesagt, ich glaube, dass es noch sehr lange dauern wird, bis ein Roboter oder Computer Dolmetscher:innen ersetzen wird.

Falls/sobald das Vorenthalten von Sprache als eine Form des Missbrauchs anerkannt wird, werden die Gerichte voll sein! Es kann doch nicht richtig sein, dass Kinder aus gehörlosen Familien von Menschen unterrichtet werden, die die Sprache dieser Familien nicht beherrschen? Ich finde das herzzerreißend! Dass ihnen Veranstaltungen wie Geschichtenerzählen und Theater in fließendem BSL [britische Gebärdensprache] angeboten werden, ist für einige Familien eine winzige Erleichterung, aber die alltäglichen Barrieren bleiben für sie bestehen. Der Zugang zum Hausarzt, zum Rechtssystem, zum Bildungssystem usw. ist für viele ein Albtraum!!!

Den größten Fortschritt für die Kommunikation von Gehörlosen hat im Laufe meines Lebens das Mobiltelefon bedeutet. Kurze Texte verschicken und dann Videoanrufe tätigen zu können, hat so viele Möglichkeiten eröffnet, aber die Systeme, die ich oben aufgeführt habe, haben diese Technologie nur langsam angenommen. Audiologische Abteilungen rufen noch immer bei Gehörlosen an, und wenn diese nicht antworten, werden sie vielleicht von der Warteliste gestrichen. Man verschickt Briefe, die die Leute auffordern, eine Festnetznummer anzurufen.

Meine Botschaft an Menschen in allen Bereichen des Lebens lautet: Bevor Sie eine Dienstleistung oder eine Veranstaltung organisieren, hören Sie sich um! Suchen Sie nach Möglichkeiten, alle Menschen einzubeziehen und Barrieren zu eliminieren. Es ist vielleicht nicht möglich, sämtliche Barrieren zu beseitigen, aber jede Barriere, die Sie beseitigen, macht jemandes Leben ein wenig leichter.

M: Herzlichen Dank, Tony, für diese Einsichten in Deinen Beruf und die Situation der Gehörlosen-Community! Ich finde es toll, dass du dich auf so vielen Ebenen für Verständigung und Teilhabe einsetzt und hoffe, dass ich dich vielleicht beim nächsten BtB-Festival sehen kann! Viele Grüße nach Wales!  


Hier und hier kann man Tony und Carl in Aktion beim gemeinsamen Geschichtenerzählen sehen.

Auf seiner Webpräsenz finden sich noch mehr Informationen zum Thema Gebärdensprache, und auch dieser Link zu einem Video-Interview (Englisch mit englischen Untertiteln), in dem Tony über das Gebärden während der Covid-Pademie berichtet.

Unser Gehör ist ein Wunderwerk!

Die Ohrmuschel fängt die Geräusche ein und verstärkt sie wie ein Schalltrichter. Durch ihre Form können wir unterscheiden, ob ein Geräusch von vorn oder von hinten kommt. Das Trommelfell schirmt das Mittel- und Innenohr vor äußeren Einflüssen (Wasser, Staub, …) ab; nur die Schwingungen des Schalls und somit des Trommelfells werden weitergegeben. Hinter dem Trommelfell nehmen drei kleine Knochen (die Gehörknöchelchen sind die kleinsten Knochen des Menschen) die Schwingungen auf und durch ihre grandiose Anordnung und Aufhängung verstärken sie die Schwingung mechanisch, vergleichbar zu einem Pantografen auch Storchschnabel genannt (https://www.youtube.com/watch?v=ojR4IVNLAAo ). Jetzt trifft der Schall auf die Gehörschnecke, ein unglaublich geniales Organ. Abgerollt kann man sie sich wie eine Schultüte vorstellen, die bis oben mit Wackelpudding gefüllt ist. Je nach der Höhe oder Tiefe des Tons (nach seiner Frequenz), schwingt der Wackelpudding eher an der Spitze oder der Öffnungsseite der Schultüte besonders heftig. Was Schwingungen für große Wellen schlagen können, kann man z.B. bei den historischen Aufnahmen der Tacoma-Brigde sehen, als ein böiger Wind die Brücke wie aus Gummi hin und her bewegte und letztlich sogar zum Einsturz brachte
(https://www.youtube.com/watch?v=3mclp9QmCGs interessant ab Minute 1:00).


In den Wackelpudding sind auf einer Linie von der Spitze zur Öffnung der Schultüte von außen Haare hineingesteckt, quasi eine Pferdemähne nach innen. Dort wo der Wackelpudding heftig schwingt, bewegen sich natürlich auch die Haare mit. Die Haarwurzel merkt, dass das Haar bewegt wird, so wie unsere Haare auf dem Kopf auch merken, wenn wir uns an etwas annähern, noch bevor es eine Beule gibt. Und genauso wie bei den Kopfhaaren wird diese Information als Nervensignal ans Gehirn weitergegeben. Bei den Härchen in der Gehörschnecke läuft diese Information über den Hörnerv bis zum Hörzentrum, einem speziellen Teil unseres Gehirns.
Um gut zu hören, müssen alle beschriebenen Beteiligten auf dem Weg bis zum Gehirn einwandfrei funktionieren. Liegt eine Störung in dieser Kette vor, ist das Gehör beeinträchtigt; man ist schwerhörig oder sogar taub.

Sonja Ma-Mi

O-Töne: Zum Einstieg

In diesem Blog berichten wir ‘Ohrwürmer’ über unsere Selbsthilfegruppe und Erfahrungen als Hörgeschädigte in Alltag und Berufsalltag. Wir würden uns freuen, wenn wir damit ebenfalls Schwerhörige ansprechen könnten sowie ihnen Mut machen. Außerdem möchten wir so ‘Normalhörenden’ unsere Perspektive auf die Welt etwas näher bringen.

Die in den Blogbeiträgen wiedergegebenen Inhalte stellen jeweils nur die individuelle Meinung der Autor*innen dar, nicht die der gesamten Selbsthilfegruppe.

Es ist Schwerstarbeit, wissen Sie, als Hörgeschädigter mit jemandem zu reden. Ich versuche dauernd zu hören, was Sie sagen; man kann sich mit jemand einfach nicht entspannt unterhalten, wenn man auf der Stuhlkante sitzt, lauert, horcht und dauernd denkt „hab’ ich das richtig verstanden?“ oder „’tschuldigung, was haben Sie gesagt?“ Das ist alles reine Schinderei, am Ende denkt man „oh verflucht, ich möchte allein sein und wieder zu Atem kommen“.

Jones, Lesley: Wie wird Hörverlust empfunden? – Aussprache über die Erfahrungen von Hörenden und Schwerhörigen, in: Verch, Klaus (Hrsg.): Rehabilitation Schwerhöriger, Ertaubter und Gehörloser. Internationale Tagung vom 20. April bis 24. April 1989 in Bad Berleburg (1989), S. 123-138 (hier S. 130). (Angaben nach Schwerhörigenseelsorge)